Die Zucht von Aphyosemion striatum unterscheidet sich nicht von der bei den Aphyosemion- Arten bekannten Weise. Kurz nachdem sich die beim Händler gekauften Fische im eingerichteten Aquarium eingewöhnt hatten, begannen sie mit Scheinpaarungen.
Die Weibchen hatten keinen Laich. Dies änderte sich aber bald nach der Fütterung mit Tümpelfutter. Immer häufiger sah ich verpilzte Eier zwischen den Pflanzen. Daraufhin legte ich eine große Hand voll Torffasern auf den Aquariumboden. Die A. striatum verschwanden sofort darin und laichten von da an nur noch an dieser Stelle. Leider verpilzten die Eier auch weiterhin.
Trotzdem sah ich eines Tages einen schon ziemlich großen Jungfisch, dem die Eltern nicht mehr nachstellten. Nun überführte ich die beiden Zuchtpaare in ein 70-Liter-Becken ohne Bodengrund. Die eingebrachten Torffasern wechselte ich nach einer Woche aus und legte sie auf die übliche Weise trocken bzw. feucht. Beim ersten Aufguss erzielte ich das entmutigende Ergebnis von 6 Jungfischen. Ich untersuchte deshalb nacheinander die als Laichsubstrat verwendeten Torffasern, konnte aber keine Eier entdecken.
Das war in der Zeit von Dezember mit Januar, in der ich hauptsächlich gekaufte rote Mückenlarven und Tubifex verfüttert hatte. Ab Mitte Februar konnte ich wieder Eintagsfliegenlarven und weiße Mückenlarven geben. Auch mit Enchyträen sparte ich nicht mehr so. Ungeduldig geworden, goss ich die daraufhin gewonnenen Eier bereits nach 4 Wochen auf und konnte nun innerhalb von 3 Tagen über 40 Jungfische abschöpfen. Das alles spielte sich bei einer Wasserhärte von 18°dDH ab. Wahrscheinlich könnte man bei niedrigeren Leitwerten bessere Ergebnisse erzielen. Meiner Erfahrung nach lassen sich aber zumindest mehrere Aphyosemion-Arten auch im härteren Wasser leichter züchten als vielfach in der Fachliteratur angegeben wird. (Johann Weißenbacher)