Wie beim Vereinsabend am 31. März beschlossen führte uns unser diesjähriger Vereinsausflug in den Tiergarten Nürnberg. Das Ziel fand soviel Zuspruch, dass ein Bus mit 50 Plätzen nicht ausreichte. Glücklicherweise konnte das Busunternehmen Dieter Heide aus Kolbermoor noch einen Kleinbus auftreiben, so dass niemand zu Hause bleiben musste. Wir starteten wie vereinbart mit beiden Bussen Richtung Nürnberg.
Unterwegs hatte Dieter Heide allerhand Wissenswertes, Interessantes und Lustiges zu erzählen. Diese Unterhaltungseinlagen kamen bei uns recht gut an. Beim ersten 15 minütigen Reise-Stopp, Rauch- und P-Pause müssen ja bei solchen Fahrten immer sein, kamen natürlich wieder einige zu spät zum Bus zurück. Ja, in Bayern gehen die Uhren eben anders, warum sollte es in unserem Verein anders sein. In Nürnberg angekommen, war es gar nicht so einfach, den Tiergarten zu finden. Die Ausschilderung dahin ist stark verbesserungswürdig. Naja, auf jeden Fall haben wir den Parkplatz und den Eingang zum Tiergarten gefunden, Tausende andere übrigens auch.
Zur Überraschung der mitgereisten Kinder fand auf dem Gelände des Tiergartens ein großes Piratenfest statt. An den vielen Ständen gab es allerlei Interessantes über die Seeräuberei zu hören, sicherlich war auch viel Seemannsgarn dabei. Die Kinder hörten mit offenen Ohren und erstaunten Gesichtern den Erzählern zu. Ausserdem gab es allerlei Spiele, bei denen sich die Kinder vergnügen konnten. Eine der größten aktuellen Attraktionen im Tiergarten war 2006 der Nachwuchs bei Familie Eisbär. Der Publikumsandrang zum Freigehege war so groß, dass es nur mit Blockabfertigung vorwärts ging.
Viele Besucher kommen wegen der Delfine nach Nürnberg. Bei allen Diskussionen um die artgerechte Haltung von Tieren in Zoos und Tierparks dieser Welt sollten die Kritiker nicht vergessen, dass wir Menschen, speziell Kinder und Jugendliche für die Belange der Tiere nur zu sensibilisieren sind, wenn sie die Tiere, um die es in den kontroversen Diskussionen geht auch einmal gesehen haben. Nicht jeder kann es sich finanziell leisten, die Tiere in ihrer natürlichen Heimat zu besuchen. Außerdem ist es fraglich, ob es naturfreundlicher ist, mit einem Expeditionsschiff in diese Gebierte zu fahren. Beides, also das möglichst schonende Präsentieren der Tiere in Zoos als auch die Naturexpeditionen haben ihre Berechtigung und sollten deshalb nicht kategorisch verteufelt werden. Speziell die deutschen Zoos haben sich sehr verdient darum gemacht, den in „Gefangenschaft“ lebenden Tieren ein weitesgehend angenehmes Umfeld zu schaffen. Das kostet viel Geld ist aber allemal sinnvoller als der zur Farse gewordene Kampf um Namens- und Vermarktungsrechte von Namen in Zoos geborener Tiere. Da hat sich so manch einer als unmöglicher Geldhai herausgestellt. Ganz besonders schlimm war das bei dem 2007 in Nürnberg geborenen Eisbären namens Flocke. Möglicherweise verstoßen wir sogar gegen Lizensrechte, wen wir diesen Namen hier auf unserer Webseite nennen. Wenn der Tiergarten Nürnberg oder ein großer Sponsor des Tiergarten Rechte auf den Namen hat, so ist das zu akzeptieren, aber Schlagersänger oder Hersteller von Süßigkeiten sollten damit nichts zu tun haben.
Ein kurzer Abstecher führte mich in die an diesem Sonntag orange Innenstadt. Schließlich war es der Tag, an dem Holland die Portugiesen aus der Fußball-WM kicken wollte. Aber, wie wir wissen, es kam dann doch ganz anders. Trotzdem, die Holländer verstehen sich toll zu präsentieren. Da spielt das Fußballergebnis dann eine untergeordnete Rolle, zu mindest für uns Deutsche.