Hypancistrus zebra (Zebrawels L46)

Beschreibung

Als die ersten Zebrawelsfotos 1990 auftauchten, war es eine große Sensation. Denn einen derart schönen Wels gab es noch nicht. Obwohl jetzt viele Welsneuheiten angeboten werden, gehört der Zebrawels immer noch zu den auffälligsten Harnischwelsen. Anfangs waren diese Welse nicht bezahlbar und deshalb musste ich bis 1994 warten, bis die Welse einigermaßen erschwinglich waren. Seltsamerweise ist der aktuelle Preis dieser Fische um ein vielfaches höher als noch vor 10 Jahren.

Beim Kauf dieser Fische ist es besonders wichtig, dass man auf den Gesundheitszustand von Zebrawelsen achtet. Das gilt natürlich für alle Harnischwelse. Eingefallene Bäuche und Augen sind ein Warnhinweis. Solche Zebrawelse sind meistens sichere Todeskandidaten. Die wissenschaftliche Bezeichnung ist Hypancistrus zebra und die Handelsbezeichnung L46. H. zebra ist nahe verwandt mit der Gattung Ancistrus. Er gehört zu den Harnischwelsen (Loricariidae) und lebt im Rio Xingu (Amazonasgebiet, Brasilien). Zebrawelse haben einen schneeweißen Körper mit schwarzen Streifen, die Flossen sind blau mit schwarzen Streifen. Der Fisch ist stromlinienförmig und wird ca. 9 cm lang. Die Männchen haben einen sehr breiten Kopf und längere Odontoden. Wie bei allen Harnischwelsen braucht auch H. zebra viel Sauerstoff und eine gute Wasserqualität. Zebrawelse fressen gerne Frostfutter und Granulatfutter. Allerdings kann auch ein zuviel gegebenes Futter zum Verlust einzelner Fische führen. Es muss also immer mit äußerster Vorsicht gefüttert werden. Algen und Grünfutter werden nicht genommen. Sie vergreifen sich nie an Wasserpflanzen, doch benötigen sie Wurzeln zum Abraspeln. Deshalb ist besonders im Gesellschaftsbecken darauf zu achten, dass die Welse genug fressen. Meiner Meinung nach sollen diese Fische sowieso nur in speziellen Artenbecken gehalten werden. Oberstes Ziel sollte immer die Vermehrung der Welse sein. Die Wassertemperatur kann zwischen 24°C und 28°C liegen. Eine starke Strömung und eine gute Sauerstoffversorgung sollten immer vorhanden sein. Meinen kompletten Bestand an L46, vom frischgeschlüpften Jungfisch bis zum ausgewachsenen Wildfang verlor ich wegen ausgefallener Pumpe!

Zucht

Mein Zuchtbecken hatte ein Volumen von 100 Liter und keine Beleuchtung. Als Einrichtung hatte ich selbstgemachte Tonhöhlen und Granitplatten, die verklebt waren. Gefiltert wurde mit einem Schnellfilter (1.000 l/h) und einem eingeklebten Luftheberfilter (200 l/h). Eine Filterung über Torf ist nicht nötig. Die Temperatur schwankte zwischen 20°C und 28°C. Das wirkt sich positiv auf das Ablaichverhalten aus. Das Wasser hatte eine Härte von 3°DGH und 100ms bei pH7. Beim Wasserwechsel gab ich immer einen handelsüblichen Schleimhautschutz hinzu. Wenn die Zebrawelse in Ablaichstimmung kommen, belegt ein Paar die Bruthöhle. Der Eingang wird solange vom Männchen versperrt, bis das Weibchen abgelaicht hat. Das kann bis zu einer Woche dauern. Nach der Eiablage wird das Gelege besamt und das Weibchen mit »sanfter Gewalt« herausgedrängt. Ein Gelege umfasst nur 5 bis 10 Eier, aber mit einem großen Eidurchmesser von 4mm. Das Gelege wird befächelt und beschützt. Nach ca. einem Monat verlassen die Jungwelse mit 10 mm Länge die Höhle und suchen nach Futter. Als Erstfutter gab ich gefrostete Cyklops und gute Futtertabletten. Die Jungwelse haben ab 1,5cm die gleiche Farbe wie die Eltern. Sie wachsen sehr langsam, nach 6 Monaten sind sie erst 3cm groß. Im Gegensatz zu den Wildfängen zeigten die jungen Nachzuchtwelse überhaupt keine Scheu. Mit etwas Fingerspitzengefühl kann man Zebrawelse züchten. Also, viel Glück.  Übrigens ich habe keine Zebrawelse abzugeben. Wenn jemand aber welche übrig hat L46  – Ich würde gerne wieder welche züchten.

Hypancistrus zebra (Zebrawels L46)
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