Frank Helbig – Mein Aquarium 2011

Aufzuchtbecken für ein Nano-Scape

Inspieriert durch den interessanten mit dem Vortrag „Nano Aquascaping und Pflanzen für kleine Aquarien“ von Rene Türckheim habe ich eines meiner kleinen Aufzuchtbecken in ein „Nano-Aquarium“ umfunktioniert. Zuerst habe ich den alten groben Kies entsorgt und das Becken komplett gereinigt. Neuer feiner Kies mit 1 bis 2mm Durchmesser war schnell beschafft. Steine und kleine Pflanzen habe ich aus meinem großen Aquarium entnommen. Meine wunderschöne kleine Cryptocoryne walkeri (Walkers Wasserkelch) hat leider innerhalb von drei Tagen alle Blätter abgeworfen, aber die wachsen ja wieder nach. Man muss nur etwas Geduld haben. Die Heteranthera zosterifolia (Seegrasblätteriges Trugkölbchen) diente meinen Heros Severus (Augenfleckbuntbarsch) mehr und mehr als willkommene pflanzliche Nahrung. Es war überhaupt nicht in meinem Interesse, diese schöne Pflanze komplett an die Fische zu verlieren. Nach einer Woche zogen als erste tierische Bewohner ein Ancistrus dolichopterus (Blauer Antennewels) und eine Melanoides tuberculatus (Malaiischen Turmdeckelschnecke) ein. Auf der Aquarienbörse der Scalare Rosenheim habe ich dann noch ein paar Caridina cf. cantonensis (Tigergarnele) erworben.

Erfahrungen der Einfahrphase

Nach zwölf Wochen sieht mein Aquarium schon etwas anders aus. Die Pflanzen sind deutlich gewachsen. Auch die Turmdeckelschnecken und die Blasenschnecken haben sich bereits gut vermehrt. Speziell die Turmdeckelschnecken sind mir eine große Hilfe beim Auflockern des Kiesbodens. Gemeinsam mit den Blasenschnecken weiden sie aber auch recht fleißig meine filligranen Pflanzen ab. Hier und da versuchen ja auch die Algen zu wachsen, aber ich habe wegen des wöchentlichen 3/4 Wasserwechsels und wegen der fleißigen Schnecken alles im Griff. Zufüttern muss ich nur sehr sehr wenig. Ab und zu gibt es ein paar winzige Dennerle-CrustaGran Körnchen. Ganz ohne Futter geht es eben doch nicht.

Süßwassergarnelen im Nano-Aquarium

Mein neusester tierischer Zugang sind mehrere Caridina dennerli (Kardinalsgarnelen). Sie sind traumhaft schön anzusehen, wenn man sie mal sieht. Meistens hocken sie in ihrer Höhle. In ihrem natürlichen Zuhause in Sulawesi leben sie auf steinigem Grund. Dort  gibt es kaum Pflanzen. In meinem Nanobecken bekomme ich sie kaum zu Gesicht. Hauptsache den Tieren geht es gut. Dekoration im Aquarium spielt bei mir eine untergeordnete Rolle. Wenn ich eine meiner Garnelen sehe, dann ist es jedesmal eine schöne Überraschung. Schön wäre es, wenn sie dann auch irgendwann einmal Nachwuchs bekommen und einige Jungtiere durchkommen. Es mag Aquarianer geben, denen das Aquarium als Deko wichtiger ist als das Wohlergehen der darin lebenden Tiere. Mein Ding ist das nicht.

Bei aller Tierliebe, so direkt unansehnlich sind meine Aquarien nun auch wieder nicht. Die Pflanzen gedeihen prächtig. Wöchentlich einmal helfe ich im Frontbereich der Becken mit der Schere nach, damit nicht alles total zuwuchert. Aus einem Nanobecken sind nun übrigens zwei Nanobecken geworden. Es beginnt langsam Spaß zu machen, die kleinen Becken zu pflegen. Hier achte ich doch deutlich mehr auf die kleinen Dinge im Aquarium. Im großen Aquarium habe ich diese gar nicht mehr wahrgenommen. Selbstverständlich ist ein kleines Becken deutlich aufwendiger in der Pflege als vielleicht ein 200 oder 400 Liter fassendes  Aquarium.

 

Frank Helbig – Mein Aquarium 2011
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