Wirbellose im Salzwasser-Nano-Aquarium

Die Scalare Rosenheim hatten am Freitag, 27.05.2011 um 20:00 Uhr zum öffentlichen Vereinsabend eingeladen. Als Gäste präsentierten wir Monika Rademacher und Oliver Mengedoht mit ihrem gemeinsamen Vortrag „Wirbellose Tiere im Salzwasser Aquarium“. Die beiden Referenten präsentieren das Thema in einer sehr angenehmen Weise. Dabei wechselten sich sich ständig ab, ergänzten oder korrigierten sich, spielten sich praktisch die Bälle zu, sie warfen Fragen ins Publikum und antworteten auf die vom Publikum gestellten Fragen. So war es insgesamt ein sehr lebhafter Vortrag. Die beiden kann man weiterempfehlen! Oliver arbeitet als freier Journalist, das merkt man seinem Vortrag an. Da gibt es kein Herumgeeiere sondern Fakten, Fakten, Fakten.

Glasrosen können schön sein!

Neben den vielen eigenen Fotos, die Monika und Oliver uns zeigten, erzählten sie auch viele kleine Geschichten über das teilweise seltsame, manchmal sogar lustige Verhalten ihrer wirbellosen Salzwasserbewohner. So erzählten sie zum Beispiel, dass die von Salzwasser-Aquarianern so gehassten Glasrosen (Aiptasia) eigentlich auch ganz interessante Tiere sein können, wenn man sie nur richtig und vor allem bewusst pflegt. Bietet man ihnen gutes Futter und auch sonst gute Lebensbedingungen, haben die Glasrosen überhaupt nicht das Bedürfnis, sich so unendlich zu vermehren, dass sie zur Plage werden. Sie wachsen dann sehr schön, werden also größer, als man sie normalerweise kennt. Dann erkennt man auch die filigranen Strukturen der Tiere.

Die Referenten zeigten Einsiedlerkrebse, die sie zuhause in ihren Salzwasserbecken pflegen. Diese eigenartigen Zeitgenossen scheinen nur zwei Beschäftigungen nachzugehen. Sie fressen und sind ständig nach der Suche nach einem neuen Haus. Haben sie eines gefunden, wird dieses ausgiebig untersucht, ob es wohl besser ist, als das in dem der Krebs eben wohnt. Dazu verlässt der Einsiedlerkrebs sein aktuelles Haus und geht auf Erkundungstour in das andere Haus. Dabei behält er immer sein altes Haus im Blick. Es könnte ja sein, ein anderer Einsiedlerkrebs findet daran Gefallen und dann gibt es kein zurück mehr, wenn das neue Haus auch noch so unpassend ist. Schlangensterne sind in der Lage auf Jagd nach Fischen zu gehen. Sie fressen, wenn es sein muss auch einen kompletten Einsiedlerkrebs.

Die Wurmschnecke ist ein Tier, das in einer Röhre lebt. Wenn sie etwas zu Fressen braucht, kommt sie ein Stück aus ihrer Röhre heraus, wirft ein Gespinnst aus und wartet darauf, dass irgendwelche kleinen Organismen daran kleben bleiben. Irgendwann holt sie das Gespinnst zurück wie der fischer sein Netz. Dabei lutscht sie das Gespinnst genüsslich ab und stillt damit ihren Hunger.

Dieser Vereinsabend war für uns ein tolles Erlebnis. Dafür hat es sich gelohnt, Monika und Oliver aus dem Ruhrpott nach Oberbayern zu holen. Einige Aquarianer waren so begeistert von dem Thema „Wirbellose in Nano-Salzwasseraquarien“, dass sie anschließend sagten: „Das mit den Wirbellose im Salzwasser Nano-Aquarium werde ich sofort ausprobieren.“ Warten wir es ab, wer es tatsächlich tut und wer die ersten Fotos davon hier präsentieren kann.

(Die hier gezeigten Bilder wurden während des Vortrages von der Projektionsleinwand abfotografiert und anschließend grafisch nachbearbeitet.)

Weblinks

Wirbellose im Salzwasser-Nano-Aquarium
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