Salmler und Corydoras – Josef Lochner

Am 24.02.2012 war der Vorsitzende des VDA-Bezirks 12 (Südbayern), unser langjähriger Aquarienfreund Josef (Sepp) Lochner aus Dachau zu Gast bei uns

Paarung und Ablaichen

Er gab uns in seinem Vortrag viele nützliche Tipps zur erfolgreichen Zierfischzucht, insbesondere zur Zucht von Salmlern und Corydoras. Viele seiner Hinweise lassen sich natürlich auch auf die Zucht anderer Zierfische übertragen. Seine Hinweise bezogen ich insbesondere auf die notwendige Wasseraufbereitung, auf die Beschaffung oder Zucht des richtigen Futters wie Pantoffeltierchen, Essigälchen, Salinkrebse, Wasserflöhe, Mückenlarven. Dem zur Zucht bestimmten Weibchen müssen im Aufzuchtbecken ein paar Versteckmöglichkeiten geboten werden, damit es von seinem Partner nicht zu stark gejagt werden kann und ab und zu ein ruhiges Plätzchen zur Erholung hat. Dass die zur Zucht angesetzten Elterntiere zwei Tage lang kein Futter bekommen, macht ihnen nichts aus, es hat aber den großen Vorteil, dass die Tiere vor dem Ablaichen das Aufzuchtwasser nicht unnötigerweise mit ihren Verdauungsresten verunreinigen. Schließlich braucht der Nachwuchs sehr sauberes Wasser, um überleben zu können. Um Bakterienbildung im Aufzuchtbecken zu verhindern oder wenigstens einzudämmen, kann man getrockneten Erlenzapfen in das Becken legen, die dann ans Wasser Gerbsäure abgeben.

Aufzucht der Jungtiere

Nach dem Ablaichen werden die Elterntiere aus dem Aufzuchtbecken entnommen. Für ihren Nachwuchs haben sie keinerlei Bedeutung mehr, ganz im Gegenteil, sie würden viele der Jungfische auffressen. Da sich das Ablaichen aber über eine längere Zeit hinzieht, muss der Züchter Maßnahmen ergreifen, welche die ersten Eier vor ihren kannibalischen Eltern schützen. Dazu eignen sich Trennsiebe mit einer Lochgröße, welche es den Eiern ermöglicht, hindurch zufallen, den Eltern aber nicht erlaubt, hinterher zu schwimmen. Dieses Verfahren nützt bei Corydoras gar nichts, da die Eltern ihre Eier an die Scheibe des Aquariums, an Pflanzenblätter oder an irgendwelche Einrichtungsgegenstände im Becken kleben. Diese Eier müssen vom Züchter gesucht, gefunden und in Sicherheit gebracht werden.

Im Aufzuchtbecken muss der Züchter auf extreme Sauberkeit achten, Mulm, Futterreste, Verdauungsreste und tote Tiere müssen ständig entfernt werden. Hat man um das Becken herum eine ausreichend hohe Raumtemperatur, braucht man keine zusätzlichen Aquarienheizer einzusetzen. Auch ein Filter ist in der Regel nicht notwendig, dort würde nur das wertvolle Futter verschwinden, das ja eigentlich die Fische fressen sollen. Dämmrige Allgemeinbeleuchtung  ist bei der Zucht völlig ausreichend. Speziell in den ersten 4-5 Tagen nach dem Schlüpfen der Jungtiere muss man darauf achten, dass die Tiere nicht durch hektische Bewegungen außerhalb des Aquariums oder durch Einschalten starker Lichtquellen erschreckt werden. Anderenfalls verschwenden die Tiere wegen ihres angeborenen Fluchtverhaltens wertvolle Energie. In dieser Zeit ist eine Fütterung der kleinen Fischlein nicht nötig, da sie dank ihres Dottersacks genügend Vorrat haben. Bei zu früher Zugabe von Lebendfutter bestünde die Gefahr, dass die Fische von ihrem Futter angeknabbert werden.

Wenn man dann als Aquarianer bei der Pflege der Elterntiere alles richtig gemacht hat, dann hat man auch die Chance, dass diese Tiere Nachwuchs bekommen. Danach fängt die richtige Arbeit aber erst an, die Aufzucht der Jungtiere. Speziell bei Salmlern und Corydoras sollte man sich dann an die Tipps von Sepp Lochner erinnern. Hält man sich daran, klappt es auch mit der erfolgreichen Zierfischzucht. Sepp hat dies bereits über viele Jahre erfolgreich praktiziert. Vielleicht tragen sein Vortrag bei uns oder dieser Bericht dazu bei, dass sich wieder mehr Aquarienfreunde der erfolgreichen Zierfischzucht widmen.

Salmler

Corydoras

(Die hier gezeigten Bilder wurden während des Vortrages von der Projektionsleinwand abfotografiert und anschließend grafisch nachbearbeitet.)

Weblinks

Salmler und Corydoras – Josef Lochner
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