Bundesgartenschau München 2005

Über 40 Aquarianer, Terrarianer und deren familiärer und befreundeter Anhang hatten sich am 19.06.2005 auf der Loretowiese Rosenheim eingefunden, um gemeinsam zur Bundesgartenschau (BUGA 05) nach München zu fahren. Nach dem bisher nicht gerade sommerlichen Wetter lies der Blick zum Himmel bereits am frühen Morgen ahnen, was für ein schöner Tag das wird. Pünktlich 8:00 Uhr startete der Bus der Firma Lossinger in Richtung München. Einige von uns, die lange nicht auf dem alten Flughafengelände in München Riem waren, staunten nicht schlecht, wie sich die Gegend verändert hat und was alles neu gebaut wurde. Was das Motto der BUGA „Perspektivenwechsel“ bedeutet, konnte jeder auf eigene Faust auf dem Gelände erforschen. Ob zu Fuß, per Kabinenbahn oder mit der Fahrrad-Rickscha konnte man so einige Kilometer zurücklegen. Die BUGA von oben aus der Seilbahn zu erleben, ist eine gute Möglichkeit sich aus der Vogelperspektive einen Gesamteindruck zu verschaffen, ohne sich dabei körperlich anstrengen zu müssen.

In einer Höhe von 28m gleitet man rund drei Kilometer über dem Ausstellungsgelände dahin. Für diejenigen, die sich vielleicht überlegen, ob sich die Seilbahn auch nach dem Ende der BUGA finanziell rechnet, sei hier bemerkt, dass die Bahn wieder demontiert und an anderer Stelle wieder errichtet wird. Übrigens war die Seilbahn bereits auf der BUGA in Rostock im Einsatz. Dort wurde sie mit Hilfe von Hubschraubern demontiert und zerlegt. Die Einzelteile gelangten anschließend per Lastwagen nach München.

Themenbereiche der BUGA

Das BUGA-Gelände ist in vier Themenbereiche gegliedert:

  • Die Schönheit der Pflanzen
  • Erlebnis im Wechsel der Perspektiven
  • Senkgarten – Pflanzenbilder, Aktivitätenband – Spiel, Kultur, Architektur
  • Blattgarten – Die Zähmung der Pflanzen, Parallele Gärten – Struktur der Gärten, BUGA-See
  • Blühfelder – bewirtschaftetes Land

Hier gab es für jeden etwas zu entdecken. Dabei verhielt es sich natürlich wie immer. Geschmäcker und Ansprüche sind verschieden. Dem einen gefiel dies dem anderen das, Manches gefiel weniger, anderes mehr. Dem einen war das Gelände zu weitläufig, dem anderen war es gerade recht, dass es so viele „Zwischenflächen“ gab, auf denen man vor sich hinträumen konnte, fernab vom Trubel der Besucher. Sehr angenehm war, dass es überall Sitz- und Liege-Gelegenheiten gab. Wer kann sich schon den ganzen Tag auf den Beinen halten.

Bereich A: Die Schönheit der Pflanzen

Direkt am Eingang West befindet sich der „Blütenteppich mit über 100.000 Pflanzen im Wechsel der Jahreszeiten“. Im Frühling gab es dort die Frühjahrsblüher. Wir sahen die Sommerblumen, und im Herbst, wenn der eine oder andere vielleicht noch einmal die BUGA besucht, kann er die Herbstblüher bewundern. Je nach Jahreszeit ergeben sich jeweils aufregende, farbenprächtigen Blumenbilder. Während der fünf Monate der BUGA 05 finden in den Blumenhallen wechselnden Blumenschauen statt. Hier zeigte sich, wie gut es war, die Blumenhallen gleich früh am Morgen zu besuchen. Dadurch ersparten wir uns nämlich den später größer werdenden Besucherandrang und konnten die einzelnen Ausstellungsstücke genießen. Auch fotografieren war dadurch besser möglich. Ohne andere Besucher damit zu belästigen oder selbst dabei gestört zu werden, das richtige Motiv auf den „Film“ zu bekommen.

Ein Teppich aus Tausenden Blüten

Die Zelle als Ursprung allen Lebens zieht sich durch die Gestaltung des Blütenteppichs. Jedes der rund 137 Blumenbeete hat die Form einer Zelle und ist unterschiedlich groß. Vier verschiedene Pflanzstile von streng bis verspielt hat sie dazu gewählt. Einmal darf sich eine einzige Blumensorte großflächig entfalten, mal werden ihr passende Begleiter in lockerer oder strengerer Form an die Seite gestellt. Mal sind verschiedene Sorten zart miteinander verwoben, mal streng verzahnt, und dann ragen wieder frech einzelne, sehr aufrecht wachsende Blumen heraus aus einem Blütenmeer.

Blumenhallen

Die drei Hallen mit einen Durchmesser von 52m, einer Fläche von 2.000qm und einer Höhe von 8m muten recht futuristisch an. Unter einer durchscheinenden Außenhaut werden die schönsten Rosen, Orchideen oder Dahlien im Wechsel der Jahreszeiten prachtvoll in Szene gesetzt. Tageslicht gelangt fein dosiert ins Innere der Hallen. Dadurch werden die Blumen optimal mit ausreichend Licht versorgt und können ihren ganzen Farbenreichtum entfalten. Die sich in der Mitte des Rundbaus absenkende Membran des Hallendachs hat die Form eines nach oben offenen Trichters. Über diesen gelangt Frischluft in die Hallen, Regen kann aufgefangen werden, der einen Brunnen im Zentrum des inneren Rings speist.

Bereich B Erlebnis im Wechsel der Perspektiven

Das Thema dieses Bereiches der BUGA soll uns dazu auffordern, den Versuch zu unternehmen, die Natur einmal aus einem andern Blickwinkel zu sehen. In der heutigen Zeit, wo alles nur noch billig sein soll und Tiere oftmals einen bitteren Preis dafür zahlen müssen, sollte sich jeder einmal die Zeit dafür nehmen, sich in deren Lage zu versetzen. Für diejenigen, denen die Kieswälle nicht gefallen, sei hier darauf hingewiesen, dass diese zum gestalterische Aufbau des Zellengartens gehören. Der Zellengarten stellt, vielfach vergrößert das Zellengewebe einer Pflanze dar. Die zwölf Zellen des Zellengartens sind untereinander mit Stegen verbunden und ruhen in einem Meer von Blumen. Diese Stege sind die Kieswälle, deren Sinn sich dem Betrachter eben nur dann erschließt, wenn er sich tatsächlich auf einen anderen Blickwinkel einlässt. Dann jedoch, ist der Zellengarten tatsächlich interessant und man nimmt keinen Anstoß mehr an den öden Kieswällen.

Bundesgartenschau München 2005
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